Griechenland führt Sechs-Tage-Woche ein
Reaktion auf den Fachkräftemangel
Ab Juli 2024 werden Arbeitnehmer sechs Tage pro Woche arbeiten müssen
Um dem akuten Fachkräftemangel zu begegnen, führt Griechenland ab 1. Juli 2024 eine gesetzlich verankerte Sechs-Tage-Woche ein. Festangestellte in den Bereichen Industrie, Einzelhandel, Landwirtschaft und bestimmten Dienstleistungen müssen künftig an sechs Tagen pro Woche arbeiten. Arbeitgeber können ihren Angestellten dann den Vorschlag machen, fünf Tage zu arbeiten und entweder an einem Samstag oder Sonntag einen Ausgleich zu erhalten oder zusätzlichen Urlaub zu nehmen.
Die Einführung der Sechs-Tage-Woche ist eine Reaktion auf die chronische Unterbesetzung in vielen Branchen in Griechenland, die sich durch die Pandemie und die alternde Bevölkerung noch verschärft hat. In einem Bericht der Europäischen Kommission aus dem Jahr 2022 wurde Griechenland als das Land mit der höchsten Zahl unbesetzter Stellen in der EU genannt, mit einer Arbeitslosenquote von unter 12 %.
Der Schritt hat gemischte Reaktionen hervorgerufen. Während einige Unternehmen die Maßnahme als einen notwendigen Schritt zur Bewältigung des Arbeitskräftemangels begrüßen, befürchten andere die Auswirkungen auf die Work-Life-Balance und die Arbeitnehmerrechte. Eine typische Arbeitswoche in der EU hat durchschnittlich 37,5 Stunden, deutlich weniger als die 48 Stunden, die die griechische Regierung anstrebt.
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